Tag des Biolandbaus, 1.959 anerkannte Bio-Betriebe in Südtirol Sie sind im Nationalen Verzeichnis eingetragen

BOZEN - Den europäischen Tag des Biolandbaus, der heute begangen wurde, hat "Bioland Südtirol" genutzt, um am Weingut Reyter in Bozen Daten und Fakten zu präsentieren, die das aktuelle Bio-Agrarjahr, aber auch die politischen Herausforderungen skizzieren. Die beiden Vorsitzenden Alma Calliari und Walter Steger begrüßten die Anwesenden, Geschäftsführer Reinhard Verdorfer stellte die Zahlen vor. Italienweit gibt es ein Wachstum der Bioanbauflächen in allen Regionen, mit Stand Ende 2023 sind 19,8% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche für Bio ausgewiesen und 84.000 Betriebe arbeiten nach biologischen Kriterien. Allerdings, so Verdorfer habe Südtirol allein dadurch einen ordentlichen Flächenzuwachs verzeichnen können, da im Jahr 2022 Weiden und Almen hinzukamen, von 3,1% auf 38,5%. Dieser Flächenzuwachs mache sich jedoch nicht bei den Produktionszahlen und somit auch nicht bei Absatz und Konsum bemerkbar. In Italien sei der Anteil an Biolebensmitteln im Warenkorb mit 3,8% rückläufig, in Deutschland und Österreich liegt er bei 7% bzw. bei 11%. Die Zahlen für die lokalen großen Biohersteller wie Milchhof Sterzing zeigen dennoch ein nach wie vor gutes Wachstum vor allem bei den Biojoghurts (+5,8%), der Milchhof bleibt absoluter Marktführer mit 37,4%. Auch die Obstwirtschaft erwartet eine gute Bio-Ernte, berichtet Reinhard Verdorfer: vor allem das professionelle Zusammenarbeiten von Anbau, Beratung, Forschung, Lagerung und Vermarktung und die Tatsache, dass die erwarteten kleineren Erntemengen in Europa zusätzliche Absatzwege ermöglichen, stimme zuversichtlich. Ein Wunsch wäre mehr Regalfläche für Bio im Lebensmitteleinzelhandel, also mehr Sichtbarkeit für Bio-Obst in den Supermärkten. 1.959 Bio-Betriebe sind für Südtirol im Nationalen Verzeichnis der ökologisch wirtschaftenden Unternehmen eingetragen, davon sind 1.535 produzierende Betriebe sowie rund 400 als Aufbereiter, also Weiterverarbeiter tätig. Bioland Südtirol selbst vereint 1.032 Mitglieder, die Zahlen stagnieren seit dem letzten Jahr: „Wir wünschen uns mehr politische Unterstützung bei der gesamtbetrieblichen Umstellung auf Bioland," so Obmann Walter Steger. Der Bio-Sektor in Südtirol trägt ungefähr 1 Million Euro an Kontrollkosten, diese verteuern nochmals die Bioprodukte. Im Trentino erhalten die neuen Biobetriebe für die ersten 5 Jahre die Kontrollkosten zu 90% ersetzt, hieß es heute.

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