Durch Messerattacke verletzter Primar "er wollte mich töten" "Attacke dank der vielen De-Eskalations-Schulungen überlebt"
BOZEN - Vor einem Monat wurde Primar Andreas Conca von einem Mann mit einem Küchenmesser leicht verletzt. Jetzt spricht er in einem Interview mit RAI-Südtirol über die Attacke und appelliert, den Institutionen zu vertrauen und sich in schwierigen Situationen professionelle Hilfe zu holen. Der Primar der Psychiatrie am Bozner Krankenhaus, Andreas Conca, hat am Montag erstmals offen über den Messerangriff auf ihn vor einem Monat gesprochen. Es sei ein Mordanschlag gewesen, sagte Conca wörtlich, und nur dank der vielen De-Eskalations-Schulungen habe er die Attacke nur leicht verletzt überstanden. Der Vorfall beschäftigt den Primar immer noch sehr. Conca erzählt, wie er in den letzten Wochen gelernt hat, das Geschehene zu verarbeiten. Mit seinem Fall möchte er den Glauben der Menschen in die Hilfe der Institutionen stärken. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir können dieser Angst, dieser Sorge und solchen Ereignissen Namen geben, Begrifflichkeiten und damit auch Antworten", sagt Andreas Conca, der betont, wie hilfreich die professionelle Begleitung für ihn war. Der Primar hat selbst auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen. Der mutmaßliche Täter des Angriffs, ein 57-jähriger Patient einer anderen Abteilung, wurde inzwischen festgenommen. Er muss sich wegen schwerer Körperverletzung und Stalkings verantworten. "Mehr Polizeipräsenz und neue Überwachungskameras seien nicht zielführend, sehr wohl aber Anzeigen wegen Stalkings", sagt Conca abschließend im Mittagsmagazin von RAI-Südtirol.