BOZEN - Auf über 600.000 Euro wird der Schaden beziffert, den zwei Führungskräfte des Landes der autonomen Provinz Bozen in Zusammenhang mit dem Verkauf des Grundstücks zum Ausbau der Schutzhütte Santner zugefügt haben sollen. Dies hat die Staatsanwaltschaft beim Rechnungshof Bozen festgestellt. Die beiden Führungskräfte des Landes wurden von der Finanzwache benachrichtigt. Die Finanzpolizei führte infolge von Zeitungsartikeln, die im Jahr 2022 infolge von entsprechenden Landtagsanfragen rund um den Verkauf eines 900 Quadratmeter großen Grundstücks an ein Privatunternehmen erschienen waren, Ermittlungen durch. Es handelt sich um das Grundstück, auf dem die Santner-Hütte steht, die 1956 an der Westwand des Rosengartens auf einer Höhe von 2734 Metern in einem Gebiet des Naturparks Schlern-Rosengarten, einer der neun als Unesco-Weltnaturerbe anerkannten Berggruppen der Dolomiten, errichtet wurde. Das vom Rechnungshof beanstandete Verhalten betrifft die Festlegung des Verkaufspreises, der auf etwas mehr als 27.000 Euro festgesetzt wurde, wobei einer Preis von 30 Euro der Berechnung zugrunde gelegt wurde. Die von der Finanzwache durchgeführten Ermittlungen haben gezeigt, dass die Beamten, die sich nun für den Schaden verantworten müssen, bereits bei den ersten Gesprächen mit dem Kaufinteressenten wussten, dass die Hütte erweitert und ihre Kubatur vergrößert werden sollte. Dieser Umstand hätte sie dazu veranlassen müssen, eine neue Schätzung des Verkaufspreises zu veranlassen, da dieses Grundstück nicht als unproduktiv, sondern als Baugrund hätte eingestuft werden müssen. Mit der Mahnung und Aufforderung zur Zahlung der geschuldeten Beträge, wirft die Staatsanwaltschaft den beiden Führungskräften vor, sich absichtlich darauf geeinigt zu haben, einen Vermögenswert, zu einem Preis zu verkaufen, der weit unter seinem tatsächlichen Wert liegt, und es versäumt zu haben, eine weitere Schätzung einzuholen, die der Art des zu verkaufenden Grundstücks entspricht.