Doppelmord Innichen: Rivola, „verschiedene Szenarien möglich" Landeskommandanti rekonstruiert den Einsatz
BOZEN - „Zunächst wurden wir wegen eines Gasaustritts alarmiert", berichtet der Landeskommandant der Carabinieri, Oberst Raffaele Rivola, über den Doppelmord in Innichen und betonte: „Feuerwehr und die Sanitäter waren bereits vor Ort, als wir weitere Meldungen über Schüsse erhielten. Nachdem wir Zugang zum Gebäude erlangten, fanden wir eine Leiche auf der Treppe. Doch dann wurden erneut Schüsse abgefeuert, sodass die Carabinieri in Deckung gingen, um eine sichere Position einzunehmen". "Wir analysierten die Lage und forderten den Sondereinsatz der GIS an, der vom Generalkommando in Rekordzeit genehmigt wurde. Unsere Informationen deuteten darauf hin, dass der Täter mehrere Schusswaffen und eine große Menge Munition bei sich hatte. Es gab nur einen überwachten Zugang in günstiger Position. Es bestand die Gefahr einer Geiselnahme, da sich noch Personen im Gebäude aufhielten, und jeder Versuch, zu verhandeln, war aussichtslos", so Rivola auf der Pressekonferenz in der Staatsanwaltschaft. „Durch das schnelle Handeln des Bürgermeisters, des Zivilschutzes, der Feuerwehr und des Weißen Kreuzes konnten Maßnahmen ergriffen werden, wie die Warnung der Bevölkerung, ihre Häuser nicht zu verlassen, sowie die Sperrung der Staatsstraße und des Bahnverkehrs, da diese sich im Schussbereich des Täters befanden. Ab 2:20 Uhr kehrte Ruhe ein, sodass wir erkunden konnten, was in der Wohnung geschehen war. Die GIS-Spezialkräfte haben zur Erkundung auch eigene Geräte eingesetzt. Es gab verschiedene mögliche Szenarien: vom Suizid des Täters über eine Geiselnahme bis hin zu einem Hinterhalt. Letzteres traf tatsächlich zu. Der Einsatz war riskant, da der Mann auf die GIS schoss. Der Täter feuerte weiter, bis er in der letzten Ecke der Wohnung beschloss, sich das Leben zu nehmen. Die Sondereinheit hat beim Einsatz keine Schüsse abgefeuert", schloss Rivola.